Das Motto der Arbeitgeberseite lautet: „Wohlstandsverlust ist hinzunehmen“.
In der ersten Verhandlungsrunde am 17.10.22, überraschten die Arbeitgeber mit der Ankündigung, bereits an diesem Tag ein Angebot vorlegen zu wollen. Wir haben noch einmal unsere Forderungen begründet. Ein notwendiger Inflationsausgleich und der überall vorhandene Fachkräftemangel, standen dabei im Vordergrund.
Zur Erinnerung hier nochmals unsere Forderungen:
- Erhöhung der Tabellenvergütungen um einen Festbetrag in Höhe von 480 Euro
- Eine im Verhältnis daran angepasste Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 150 Euro
- zwölf Monate Laufzeit
- Erhöhung des Weihnachtsgeldes für Auszubildende auf 100 Prozent
Die Arbeitgeber verwiesen auf die krisenhafte Situation, die auch die Energiewirtschaft betrifft. Die Entlastungspakete der Bundesregierung müssten berücksichtigt werden. Auch sollte sich die Inflationsausgleichsprämie der Bundesregierung in einem Abschluss wiederfinden. Übrigens müsste ein Wohlstandsverlust von jedem hingenommen werden. Insbesondere unsere Forderung nach einem Festbetrag würde die Tabellenstruktur zerschießen.
Wir wiesen dagegen auf einen notwendigen Inflationsausgleich gerade für niedrigere Entgeltgruppen hin, da diese von der Inflation überproportional betroffen seien. Gerland: „Ein prozentualer Abschluss ist für uns nicht vorstellbar!“ Daraufhin legten die Arbeitgeber entgegen ihrer Ankündigung kein Angebot vor.
Zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde am 21. Oktober 2022 gab es nach längeren Beratungen dann doch noch ein Angebot der Arbeitgeber:
- von 01. Oktober 2022 bis 31. Dezember 2023: monatlich 125 Euro Inflationsausgleichsprämie (brutto für netto)
- von 01. Januar 2024 bis 30. September 2024: 125 Euro Festbetrag Tabellenerhöhung
- weitere Möglichkeit einer "Inflationsausgleichsprämie" in 2024 abhängig von Laufzeit
- Azubis: 50 Euro Ausgleichsprämie bzw. Festbetrag mit Laufzeit, siehe oben
- Azubis: ab 2023 100 Prozent Weihnachtsgeld
- Gesamtlaufzeit 24 Monate
Die Verhandlungskommission bewertet dieses Angebot als einen ersten, aber vollkommen unzureichenden Schritt in die richtige Richtung. Wir erkennen durchaus an, dass die Arbeitgeber bereits in ihrem ersten Angebot unserer Forderung nach einem Festbetrag nachgekommen sind.
Die Höhe ist jedoch vollkommen unzureichend. Auch bei dem Angebot für die Azubis gilt diese Bewertung. Ein Festbetrag und die Anhebung des Weihnachtsgeldes auf 100 Prozent bewerten wir für ein erstes Angebot positiv.
Für die möglichen Zahlungen einer Inflationsausgleichsprämie von möglichen 3000 Euro bekommen die Beschäftigten nur 1875 Euro und die Azubis sogar nur 750 Euro. Wenn wir was rausholen wollen, brauchen wir euch. Jetzt Mitglied werden!
Der nächste Verhandlungstermin ist am Mittwoch, den 23. November 2022. Wir werden euch danach zeitnah informieren.
Diese Tarifinfos gibt es hier als PDF, auch zum Weiterverteilen in eurem Betrieb vor Ort:
ver.di-Tarifinfo | AVE Hessen: Arbeitgeber legen Angebot vor (24.10.2022)
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